- Wetterglas
- Wẹt|ter|glas 〈n. 12u; umg.〉 = Barometer
* * *
Wetterglas,seit Anfang des 17. Jahrhunderts verbreitetes einfaches Barometer, auch Goethe-Barometer genannt; heute meist zur Dekoration dienend. Das Wetterglas besteht aus einem bauchigen, zur Hälfte mit Wasser gefüllten und abgeschlossenen Glasgefäß mit einem nach außen offenen Schnabel, dessen Wassersäule durch ihre Höhe den Luftdruck anzeigt.Historisches:Die Bezeichnung Goethe-Barometer ist insofern irreführend, als sie fälschlich suggeriert, dass Goethe dieses Instrument erfunden habe. Seit dem 17. Jahrhundert verbreitete sich das Wetterglas von den Niederlanden aus (dort auch als »Donnerglas« bezeichnet), verschwand aber beinahe gänzlich, nachdem sich im 19. Jahrhundert das zur Luftdruckmessung wesentlich geeignetere Quecksilberbarometer allgemein durchgesetzt hatten.Man füllt zunächst das Goethe-Barometer etwa zur Hälfte mit Wasser, sodass die Flüssigkeit sowohl im breiten, bauchigen Teil als auch in der schmalen, röhrenförmigen, nach oben gerichteten Ausgussöffnung steht. Dadurch wird im oberen bauchigen Teil Luft eingeschlossen. Der Druck des eingeschlossenen Luftvolumens wirkt auf die breite Wasseroberfläche von innen (innerer Luftdruck), der in der Umgebung herrschende Luftdruck auf die schmale Wasseroberfläche in der nach oben offenen Ausgussröhre von außen (äußerer Luftdruck). Wenn der äußere Luftdruck genauso groß ist wie der innere, befinden sich beide Wasserspiegel auf gleicher Höhe. Sinkt nun der äußere Luftdruck, etwa beim Herannahen eines Tiefdruckgebiets, wird Wasser durch den jetzt stärkeren Innendruck nach außen gedrückt und der Wasserspiegel in der Ausgussöffnung steigt. Entsprechend fällt der äußere Wasserspiegel bei Druckerhöhung in der Umgebung. Da sich also jede Luftdruckänderung in einer Änderung des Wasserspiegels äußert, kann man von einem Barometer sprechen. Das Goethe-Barometer reagiert sehr empfindlich auf Luftdruckschwankungen.* * *
Wẹt|ter|glas, das (veraltet): Barometer.
Universal-Lexikon. 2012.